
Innovative Verwertung von Molkepermeat

Getragen vom Sustainable Engineering Systems Institute (HEIA Fribourg) findet in Fribourg eine Revolution statt, die Molke in eine innovative Ressource für nachhaltigen Wasserstoff und Dünger verwandelt.
Mit einer beeindruckenden jährlichen Käseproduktion positioniert sich der Kanton Freiburg als einer der wichtigsten Akteure in der Schweiz und trägt 10% zur nationalen Produktion bei. Mit diesem Wohlstand kommt jedoch auch eine große Herausforderung - der Umgang mit dem Molkepermeat, auch bekannt als "Molke". Jedes Kilogramm Käse erzeugt neun Kilogramm dieses Nebenprodukts, das reich an Laktose und anderen organischen Stoffen ist und somit zu einer Herausforderung für die Kläranlagen wird.
Auf dem Weg zu einer innovativen und nachhaltigen Lösung
Das von Freiburg Agri&Food unterstützte Projekt schlägt einen innovativen Ansatz vor, um dieses Molkepermeat zu verwerten. Anstatt es als Abfall zu betrachten, soll es durch den Einsatz von mikrobiellen Elektrohydrogen-Batterien (MEC) in eine wertvolle Ressource umgewandelt werden. Diese Batterien bieten einen dreifachen Nutzen: Erstens bauen sie über 95% der umweltschädlichen organischen Stoffe optimal ab; zweitens produzieren sie Wasserstoff und tragen so zur Dekarbonisierung von Mobilität und Maschinen bei; drittens extrahieren sie Stickstoff- und Phosphorverbindungen, die für die Herstellung von nachhaltigen Düngemitteln verwertbar sind.
Ein ökologischer und ökonomischer Ansatz
Dieser revolutionäre Prozess bietet mehrere ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Durch die Verringerung der Lebensmittelverschwendung verwandelt das Projekt das, was früher als Abfall galt, in einen Kraftstoff, der keinen intensiven elektrischen Energiebedarf hat.
Auf dem Weg zur Industrialisierung: Kooperation und Kreativität.
Während die Machbarkeit dieses Ansatzes nachgewiesen wurde, zielt das Projekt nun darauf ab, den Prozess zu optimieren, um ihn im industriellen Maßstab wettbewerbsfähig zu machen. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenarbeit von Forschern und Ingenieuren, die sich durch einen interdisziplinären Ansatz auszeichnet. Das Projekt vereint nämlich ein Konsortium von Schlüsselakteuren der Lebensmittelindustrie, darunter die Universität Freiburg, Translait SA, die HES-So Valais, JAJ Group und Symbiose Advanced Technologies Switzerland.
Die Ausschreibung für systemische Projekte zielt darauf ab, innovative und systemische multidisziplinäre Initiativen zu fördern und zu unterstützen, die ein hohes Wirkungspotenzial sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit nachweisen.