
Optimierter Zellaufschluss-Prozess für die Lebensmittelindustrie

Was wäre, wenn Mikroalgen zur nächsten grossen Quelle nachhaltiger Proteine für Nutztiere würden? Das ist die Wette, die Frewitt SA eingeht, mit der Entwicklung eines innovativen Verfahrens, um ihr gesamtes Nährstoffpotenzial nutzbar zu machen.
Im Rahmen der Innovationscheks 2025 untersucht das von Christian Rhême (Frewitt SA) in Zusammenarbeit mit Agroscope getragene Projekt einen innovativen Ansatz zur Verbesserung der Tierernährung auf der Basis lokaler Ressourcen. Mikroalgen sind reich an essenziellen Nährstoffen (Proteine, Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe) und stellen eine vielversprechende Alternative zu importierten Proteinquellen dar. Ihr Einsatz in der Schweizer Nutztierhaltung bleibt jedoch begrenzt: Ihre widerstandsfähige Zellwand verhindert, dass monogastrische Tiere wie Schweine oder Geflügel die Nährstoffe richtig verdauen können.
Um dieses Hindernis zu überwinden, zielt das Projekt auf die Entwicklung eines neuen mechanischen Verfahrens zum Zellaufschluss von Mikroalgen ab, einer Technologie, mit der ihre Zellwand aufgebrochen und die Nährstoffe zugänglich gemacht werden können. Im Gegensatz zu bestehenden Lösungen, die oft kostspielig und komplex sind, wird das hier angestrebte System speziell für den Einsatz im Agrar- und Lebensmittelsektor konzipiert. Es soll einfach, robust, wirtschaftlich und direkt auf dem Bauernhof oder in kleinen Verarbeitungsbetrieben einsetzbar sein.
Der Prototyp wird mit lokalen Biomassen aus der AlgoScope-Sammlung von Agroscope getestet, die indigene Mikroalgenstämme aus der Schweiz umfasst. Dadurch lässt sich die Wirksamkeit des Verfahrens unter praxisnahen Bedingungen evaluieren.
Das Projekt ist Teil einer umfassenderen Bewegung hin zu einer lokalen Bioökonomie, indem es zur Nutzung neuer Proteinquellen aus der Schweiz beiträgt und die technologische Unabhängigkeit im Agrar- und Ernährungsbereich stärkt.