
PHAGRI – Phagen für die Landwirtschaft

Das Projekt PHAGRI untersucht den Einsatz von Bakteriophagen als ökologische Alternative zu Pestiziden zum Schutz landwirtschaftlicher Kulturen im Kanton Freiburg.
Bakterielle Krankheiten stellen eine zunehmende Bedrohung für landwirtschaftliche Kulturen dar. Gleichzeitig wächst der Druck, den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Das Projekt PHAGRI bietet eine innovative Lösung: den biologischen Pflanzenschutz mithilfe von Bakteriophagen, also natürlichen Viren, die gezielt bakterielle Krankheitserreger angreifen.
PHAGRI wurde im Rahmen der Innovationscheks 2025 ausgewählt. Ziel des Projekts ist es, in der Region eine lokale Expertise zur Isolierung, Charakterisierung und Bewertung von Phagen zu entwickeln, die gegen relevante Krankheitserreger in Freiburger Kulturen – wie etwa Kartoffeln oder Obst – wirksam sind. Dieser Ansatz ist in der Schweizer Landwirtschaft bisher kaum verbreitet und könnte eine nachhaltige Alternative zu chemischen Behandlungen darstellen.
Das Projekt verfolgt folgende Ziele:
- Entwicklung eines Verfahrens zur Probenahme und Isolierung von Bakteriophagen
- Aufbau einer Sammlung aktiver Phagen gegen lokal isolierte Bakterienstämme
- Erste Bewertung ihrer Wirksamkeit und Spezifität unter Laborbedingungen
PHAGRI wird von Carmen Jungo Rhême, Direktorin des Biofactory Competence Center an der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HEIA-FR), geleitet – in Zusammenarbeit mit dem CHUV, Agroscope und SWISSSEM.
Durch die Verbindung von angewandter Forschung, moderner Biotechnologie und der engen Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Akteuren vor Ort ebnet das Projekt den Weg für gezielte, nachhaltige und praxisnahe Behandlungslösungen.